Quinoa

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Quinoa (Chenopodiumquinoa) ist eine Kulturpflanze, die seit ca. 5000 Jahren in den Anden angebaut wird. Die Reismelde, wie die Quinoa auch genannt wird, ist eine Pflanze aus der Gattung der Gänsefüße in der Familie der Fuchsschwanzgewächse.

Aufgrund der Unmöglichkeit des Maisanbaus in der Andenregion, stellt diese Pflanze ein wichtiges, wenn nicht sogar das wichtigste Grundnahrungsmittel der Bergvölker dar.

Wo findet man Quinoa?

Auch, wenn die Quinoa-Pflanze ursprünglich aus der südamerikanischen Gegend kommt, ist es auch in Deutschland möglich, dieses Getreide anzubauen. Voraussetzung hierfür ist, ein warmer Sommer.

Die Quinoa-Pflanze ist recht anspruchslos, was den Ort der Aussaat betrifft. Besonders geeignet sind Anbauflächen, auf denen vorher Kartoffeln oder Getreide angebaut wurden. Einzig Flächen mit hohem Stickstoffgehalt sind weniger geeignet.

Die Quinoa-Samen, welche zum Verzehr bestimmt sind, eignen sich zur Aussaat nicht. Hier muss man in hochwertiges Saatgut investieren.

Streng genommen handelt es sich bei Quinoa nicht um Getreide. Daher rührt auch die Bezeichnung „Pseudo-Getreide“.

Wofür kann Quinoa genutzt werden?

Quinoa eignet sich als Zutat in diversen Speisen oder als vollwertige Alleinkost.

Da Quinoa voller wertvoller und nahrhafter Inhaltsstoffe ist, sorgt es nicht nur in der Küche für vielseitige Anwendungsmöglichkeiten, sondern dient auch in der Heilkunde der Steigerung des Wohlbefindens.

Quinoa in der Küche

Quinoa ist in der Küche vielfältig verwendbar. Aufgrund seines fehlenden Eigengeschmacks (sowohl der Samen als auch der Blätter), ist es möglich, Quinoa an nahezu alle Speisen zu geben. Egal ob es um Suppe, im Müsli oder im Auflauf geht, gibt Quinoa den zusätzlichen Kick durch seine Inhaltstoffe. Quinoa ist bekannt für seinen hohen Anteil an Eiweiß, an wertvollen Proteinen und an essentiellen Aminosäuren. Von Vorteil ist natürlich, dass Quinoa hervorragend für die vegetarische oder vegane Küche geeignet ist.

Da Quinoa keinen Geschmack besitzt, kann es sogar bei der Zubereitung von Süßspeisen Verwendung finden.

Generell kann man vier verschiedene Arten von Quinoa im Handel antreffen, die sich allerdings nicht besonders voneinander unterscheiden. Da wären:

  • Weißer Quinoa – am günstigsten erhältlich, weil am häufigsten anzutreffen.
  • Schwarzer Quinoa – ist etwas härter als der weiße Quinoa, schmeckt aber ansonsten nicht viel anders.
  • Roter Quinoa – ist dem schwarzen Quinoa sehr ähnlich, behält aber beim Kochen weitgehend die Form.
  • Gepuffter Quinoa – findet vor allem in Müslis Verwendung und ist vergleichbar mit dem herkömmlichen Popcorn.

Häufig findet man im Handel Mischungen der verschiedenen Farben. Alle Quinoa-Sorten sind Glutenfrei.

Quinoa in der Heilkunde

Die Quinoa wird wie eine Wunderpflanze verehrt, was auch durchaus gerechtfertigt ist. Es gibt wenig Lebensmittel, die so gesund sind. Die Nährwerte übertreffen die von anderen Pflanzen um Weiten. Außerdem findet man in Quinoa einen hohen Anteil an Aminosäuren und ungesättigten Fettsäuren. Ein hoher Gehalt an Mineralstoffe, wie Magnesium, Eisen, Kalzium und Kalium sowie Mangan runden das Ganze ab.

Quinoa ist eine ausgesprochen gesunde Eiweißquelle für Veganer.

Wahre Heilkräfte kann man der Quinoa-Pflanze allerdings nicht nachsagen. Es ist keine Krankheit bekannt, bei der der Verzehr von Quinoa-Samen zu einer Verbesserung der Gesundheit nachgewiesen ist.

Auch, wenn Quinoa derzeit einen wahren Hype erlebt, bedeutet dies nicht, dass man sich ohne Quinoa nicht genauso gesund ernähren könnte. Ausgewogene Ernährung mit heimischen Obst und Gemüse ist nicht weniger gesund und hat den Vorteil, dass die Quinoa nicht importiert werden muss, was ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit ist, denn obwohl Quinoa auch in Deutschland angebaut werden kann, kommt der Großteil aus Übersee.

Womit ist Quinoa vergleichbar?

Geht es um die Inhaltsstoffe oder die Gesundheit, kann man Quinoa am besten mit Couscous oder Bulgur vergleichen.

Während Couscous seinen Ursprung in Afrika hat, kommt Bulgur aus dem Vorderen Orient. Geschmacklich und in der Zubereitung ähneln sich beide Getreidesorten.

Möchte man allerdings den Geschmack vergleichen, stößt man an seine Grenzen. Da Couscous und Bulgur einen typischen Geschmack haben und Quinoa keinen Eigengeschmack aufweist, ist hier ein Vergleich nicht möglich.

Nebenwirkungen von Quinoa

Zu den Vorteilen von Quinoa und dem Gesundheitsaspekt wurde bereits berichtet.

Aber auch bei Quinoa gibt es Inhaltsstoffe und Bestandteile, die weniger bekömmlich sind oder unter Umständen sogar zu gesundheitlichen Problemen führen können.

Dies ist auch mit dem Schutz vor Schädlingen zu erklären. Um sich vor diesen zu schützen enthält die Schale der Körner Saponine, welche sehr bitter sind und im ungeschälten Zustand die Blutzellen oder die Darmschleimhaut schädigen kann. Aus diesem Grund sollte man die Quinoa nicht ungeschält verzehren. Sogar im geschälten Zustand ist Vorsicht geboten, da sich in den Körnern noch Saponine befinden können, die allerdings gut ausgespült werden können.

Besondere Vorsicht geboten ist bei Menschen mit Problemen an der Darmschleimhaut oder bei Kleinkindern, da diese nicht über den ausreichenden Schutz vor Saponinen verfügen und diese möglicherweise ins Blut gelangen können, wo sie die roten Blutkörperchen angreifen.

Merke: Quinoa, welches in Deutschland verkauft wird, ist in der Regel bereits geschält. Allerdings sollte man auch diese Samenkörner vor dem Verzehr gründlich waschen.