Cannabis – bei Sportlern beliebt: Rauschmittel, Medizin oder Doping?

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Die zahlreichen Diskussionen weiten sich nicht nur bei den Politikern aus. Auch Sportler machen sich Gedanken zu dem Thema. Der Konsum von Cannabis und Sport passen auf den ersten Blick nicht zusammen.

Zigaretten, Alkohol oder andere Drogen gehören nicht zu einer gesunden Lebensweise. Egal ob nun das offensichtliche Rauchen oder auch der Konsum per Vaporizer, bei dem man den Rauch nicht wahrnimmt.

Sport ist etwas für die Gesundheit. Der Stoffwechsel wird angeregt, die Durchblutung funktioniert optimal. Drogen passen in das Bild nicht rein. Aber ist Cannabis wirklich nur ein reines Rauschmittel, oder kann es für Sportler durchaus sinnvoll sein?

Ist Cannabis im Sport sinnvoll?

Offizielle gilt das Kiffen im Sport als Doping. Wer also einen Joint raucht und der Wirkstoff THC nachgewiesen wird, der kann mit einem sofortigen Ausschluss rechnen. Die Anti-Doping-Agentur hat hierzu ganz klare Regeln.

Die Dauer der Sperre wird individuell verhängt. Jedoch müssen die Sportler auch mit anderen negativen Auswirkungen rechnen. Ein Verstoß bei den Dopingregeln wird schnell offiziell. Das bedeutet, dass auch anderen Veranstaltungen darunterfallen können.

Das allgemeine Ansehen nimmt zu dem Schaden. Niemand wird mehr die Leistungen mit dem Sportler in Verbindung bringen. Ein Drogenskandal setzt sich in den Köpfen der Menschen fest.

Selbst in Ländern, in denen Cannabis bereits legalisiert wurde, fällt das Kiffen unter Doping. Es hat also nicht ausschließlich etwas mit den Regeln oder Gesetzen zu tun, sondern viel mehr mit den Richtlinien der Welt-Anti-Doping-Agentur.

Aber hat denn Cannabis wirklich nur negative Folgen oder kann es tatsächlich für eine Leistungssteigerung sorgen? Die Regeln rund um Doping soll dafür sorgen, dass Sportler ihre Leistungen nicht mithilfe von Substanzen verbessern.

Insgesamt gibt es drei Kriterien, die betrachtet werden, sobald es um Dopingmittel geht. Erfüllt die Substanz zwei der drei Punkte, dann wird sie auf die Liste aufgenommen und darf von Sportlern nicht mehr eingenommen werden.

Diese Punkte sind zum einen die Gesundheit der Menschen. Schädigt die Substanz die Gesundheit, dann wird sie nicht anerkannt. Der zweite Punkt ist die Leistungssteigerung. Das dritte Kriterium dreht sich um den Geist des Sports.

Also selbst in Ländern, in denen legal Cannabis konsumiert werden kann, greifen zwei andere Faktoren. Auf diese Weise gelangt Cannabis, unabhängig von der Legalität, auf die Dopingliste und gehört zu den verbotenen Substanzen in jeder Sportart.

Steigert Cannabis die Leistung?

Viele Menschen machen Sport, um fit und gesund zu bleiben. Jedoch gibt es auch viele, die mit ihrer Leidenschaft Geld verdienen. Profisportler sind jedoch nicht auf das Geld aus, sondern lieben das, was sie tun.

Sie haben einen eigenen Ansporn, immer besser zu werden und die beste Leistung abzulegen. Dabei ist es egal, ob es sich dabei um Fußballer, Schwimmer oder Skispringer handelt. Die Motivation ist überall gleich, nur die Arten ändern sich.

Bekannt ist das man mit einer entsprechenden Lebensweise und Ernährung die eigene Leistung deutlich optimieren kann. Immer wieder kommen jedoch auch Gerüchte auf, dass zahlreiche andere Wundermittel dafür sorgen, dass die Leistung sich steigert.

Gerade aktuell ranken die Gerüchte sich um Cannabis. Grundsätzlich hat das THC eine beruhigende Wirkung und sorgt dafür, dass wir uns entspannen. Das Rauschmittel pusht nicht auf, sondern schafft eine Atmosphäre, in der man sich ausruhen kann.

Da ist es nur schwer vorstellbar, dass Cannabis tatsächlich die Leistung deutlich anheben kann. Abgesehen davon, dass Marihuana als Doping gilt, gibt es auch keine sachlichen Studien, die diese These untermauern können.

Einige Experten erklären sich durch eine indirekte Wirkung. Durch die Einnahme von Cannabis findet man schnell in den Schlaf und ist in den Phasen der Ruhe deutlich entspannter.

Die Erholung des Körpers zwischen den Sporteinheiten ist also deutlich effektiver. Eine tiefe Erholung sorgt dafür, dass der Sportler besser an seine nächste Trainingseinheit kommen kann. Wichtig hierbei: Auch das ist nur eine These und in keinem Punkt bestätigt.

Studien im Bereich des Radfahrsports kommen zu ganz anderen Ergebnissen. Hier wurden unterschiedliche Probanden agiert. Diese haben Cannabis in verschiedenen Mengen konsumiert und mussten dann ihre Leistung direkt präsentieren.

Das Ergebnis zeigte deutlich, dass je mehr THC im Organismus vorhanden war, desto weniger leistungsfähig waren die Sportler. Eine Abnahme der Leistung ist also nicht nur eine logische Schulfolgerung.

Sachliche und wissenschaftliche Nachweise für die Leistungssteigerung bei dem Konsum von Cannabis gibt es also nicht. Es ist also davon auszugehen, dass man mit Hanf nicht viel im Sport erreichen wird.

Sämtliche Drogen, Rauschmittel oder Substanzen, die die Leistung steigern sollen gehören nicht zum Leben eines Profisportlers. Regelmäßiges Training, gefolgt von ausreichenden Ruhepausen in Verbindung mit einem abwechslungsreichen Ernährungsplan reichen vollkommen aus.

Erfahrungen, Training und Kampfgeist sind die Geheimnisse der weltbesten Sportler. Keiner der Besten hat es nötig, auf Dopingmittel oder auch Cannabis zurückzugreifen.